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Rankingfaktoren 2014: Be holistic, be fast and become a brand!

Rankingfaktoren: Der heilige Gral der Suchmaschinenoptimierer

Was sind denn nun die Ranking-Faktoren, die eine Seite in den SERPs nach oben pushen? moz.com und Searchmetrics, zwei der wichtigsten Quellen im SEO Bereich, stellen in jedem Jahr ihre entsprechenden Korrelationsstudien vor. Am 25. März war es dann wieder soweit und Marcus Tober, Geschäftsführer der Searchmetrics GmbH und Rand Fishkin, „Wizard of moz.com“, verrieten auf der SMX München einige ihrer Ergebnisse. Wir haben alle wichtigen Aussagen zusammengefasst.

Hinweis: Alle nachfolgend vorgestellten Daten basieren auf dem US-Index.

Achtung: Bei den Daten handelt es sich um die Ergebnisse aus einer Korrelationsstudie. Das bedeutet, es kann nicht mit Gewissheit festgestellt werden, ob es sich bei den untersuchten Faktoren tatsächlich um Rankingfaktoren handelt. Korrelation bedeutet in diesem Zusammenhang „nur“, dass die untersuchten Faktoren entsprechend stark mit guten Rankings korrelieren. Die Kausalität kann hingegen leider nicht überprüft werden.

Inhaltsverzeichnis

Marcus Tober: Die wichtigsten Rankingfaktoren (Auszug aus der 2014er Studie)

Technische Faktoren

  • Sitespeed wird immer wichtiger! Marcus Tober betonte, dass das Thema Sitespeed immer wichtiger wird und dass bei diesem Faktor die größte Veränderung zu messen war.

Content Faktoren

  • Keyword in der Meta-Description: Erstauntlicherweise war nur bei 55% der untersuchten Seiten das Keyword in der Meta-Description enthalten. Außerdem konnte Tober für die ersten drei Suchergebnisse einen Effekt feststellen, den er als „Brandfaktor“ bezeichnete.
  • Keyword in der H1-Überschrift (Update): Auch die Verwendung des Keywords in der H1-Überschrift nahm laut Tober deutlich ab. Insgesamt tragen nur etwa 15% der untersuchten Seiten das Keyword in der H1.
  • Existenz H1 (Update): Insgesamt verwenden 75% der analysierten Seiten eine H1-Überschrift. Auffällig ist auch hier der „Brandfaktor“. Denn von den auf Platz 1 rankenden Seiten enthielten sogar nur 68% der Suchergebnisse das eine H1-Überschrift.
  • Keyword im Body: Untersucht wurde außerdem, wie häufig das Keyword im Body der Seite verwendet wird. Ergebnis: Im Durchschnitt kommt das Keyword sieben mal im Body der rankenden Seiten vor. Eine Zahl die für sich alleine gesehen natürlich wenig aussagekräftig ist.
  • Textlänge: Interessant ist auch, dass die Textlänge – gemessen in Zeichen – um mehr als 15% gestiegen ist. Waren es im Zuge der letzten Untersuchung noch durchschnittlich ca. 6.500 Zeichen, so stieg diese Zahl auf ca. 7.500 Zeichen pro Suchergebnis.
  • Anzahl der Wörter / Wordcount: Entsprechend der Textlänge ist auch die Anzahl der Wörter pro Suchergebnis von 580 auf nun 650 Wörter gestiegen. Das entspricht einem Anstieg um rund 12%.
  • Content Complexity: Im Rahmen der Rankingfaktoren-Studie wurde von Searchmetrics auch das Thema Contentkomplexität untersucht. Genaueres wollte Tober dazu noch nicht veraten und verwies auf die Studie, die voraussichtlich Ende Mai erscheinen wird. Er betonte jedoch, dass Keywords mit hoher Relevanz zum Thema wichtig sind (Stichwort: Proofkeywords). Sein Empfehlung: „Be holistic!“

Weitere Faktoren

  • Social Signals: Neu an der 2014er Studie von Searchmetrics ist auch, dass die Korrelation von Social Signals mit guten Rankings abgenommen hat – und zwar sowohl bei Google+ als auch bei Facebook Signals.
  • Backlinks (Update): Die tatsächliche Anzahl der Backlinks ist laut Tober zwar gestiegen, die Korrelation mit guten Rankings hingegen hat leicht abgenommen.
  • Backlinks von Seiten mit hoher SEO Visibility (Update): Untersucht wurde auch die SEO Visibility der verlinkenden Seiten. Nicht ganz überraschend kam dabei heraus, dass Seiten mit hoher SEO Visibility offensichtlich mehr Linkpower weitervererben. Das war nicht ganz korrekt. Tatsächlich sagen die Daten „nur“ aus, dass Seiten, die weiter vorn ranken, wiederum Links von Seiten mit durchschnittlich höherer SEO Visibility aufweisen. Es wird also in Zukunft noch wichtiger sein, Links von guten Seiten zu erhalten, die selbst gute Rankings aufweisen.
  • Anzahl neuer Backlinks: Wie bereits bei einigen anderen Faktoren (siehe oben) haben große Brands laut der Studie von Searchmetrics auch einen Vorteil, was die Anzahl neuer Links angeht. So wiesen die ersten drei Plätze im Durchschnitt weniger frische Links (letzte 30 Tage) auf als Seiten, die nicht so weit vorne ranken.
  • Links von News-Domains: Eine eindeutig positive Korrelation konnte Tober auch zwischen einer guten Platzierung und der Anzahl an Links von News-Domains, die auf die jeweilige Seite verweisen, feststellen. Hinweis: Mit einer News-Domain ist eine Domain gemeint, die als Quelle in Google News gelistet wird.

Angesichts der Ergebnisse und des offensichtlich starken Einflusses des Brands rief Tober abschließend noch einmal dazu auf: „Schaffe einen guten Brand!„.

Die Auswertung der Rankingfaktoren-Studie wird laut Marcus Tober wohl noch ein paar Wochen andauern. Als möglichen Erscheinungstermin nannte Tober einen Zeitraum von etwa acht Wochen. Die Studie wird dann auch die Auswertung des Flesh Reading Ease, SPS, Alexa, Bounce Rate, Verweildauer und vielen weiteren Faktoren umfassen.

Rand Fishkin: Google Ranking Factors: Correlations, Testing & Hypotheses

Auch Rand Fishkin hatte einiges zum Thema Google Rankingfaktoren zu sagen. Seine Folien können unter folgender Adresse heruntergeladen werden: Google Ranking Factors. Wir fassen die wichtigsten Punkte zusammen.

  • Einfluss der Hosting Domain: Rand Fishkin erwähnte, dass es für ihn so aussieht, als ob die Domain einen sehr hohen Einfluss auf das Ranking hätte. So weist zwar die Page Authority (also die Autorität einer einzelnen Unterseite) eine hohe Korrelation mit guten Rankings auf, jedoch korrelieren auch die domainbezogenen Faktoren (Domain Authority und Anzahl der Links auf Domain-Ebene) sehr stark.
  • Social Signals: In Bezug auf die Auswertung der Social Signals stellte moz fest, dass die Korrelation von URLs, die ein +1 erhielten, einfach viel zu hoch ist. Er ist der Meinung, dass die Korrelation einfach zu groß ist, als dass Google einen Zusammenhang abstreiten könnte. Er verweist auf folgende interessante Diskussion auf moz.com. Interessanterweise stellte Fishkin relativ hohe Korrelationen zwischen Social Signals und guten Rankings fest, während Marcus Tober von eher rückläufigen Zahlen berichtete.
  • Keyworddomains: Laut moz-Studie ist weiterhin ein Rückgang der Keyworddomains zu beobachten. Interessant: moz unterscheidet dabei zwischen .com-Domains, die das Keyword enthalten, für welches sie ranken, und Domains mit beliebiger Top Level Domain, die das jeweilige Keyword enthalten, für welches sie ranken.
  • Ladezeit / Response Time: Interessant war auch die eher schwache Korrelation einer niedrigen Ladezeit mit einem guten Ranking. Fishkin wies allerdings daraufhin, dass es sich bei der Ladezeit sehr wahrscheinlich um einen eher indirekten Rankingfaktor handelt. Er vertritt die Theorie, dass sich eine niedrige Ladezeit auf das User-Verhalten auswirkt und somit zu einem sehr wichtigen indirekten Faktor wird. Wenn eine Seite sehr schnell lädt, wird sie vermutlich eher verlinkt oder in sozialen Netzwerken geteilt, als wenn die Seite sehr lange lädt.
  • Contentlänge (in Zeichen): Auch moz hat die Länge des Textes im Body der rankenden Seiten untersucht. Längerer Content scheint im Durchschnitt demnach etwas besser zu ranken.

Fishkin appellierte dazu im SEO-Bereich mehr zu testen.

Beispiel: Rand’s Test mit Ankertexten

Rand Fishkin stellte ein Testszenario vor, mit welchem die Wirkung von exact-match Linktexten überprüft werden sollte. Dazu wurde eine aus drei Einzelbegriffen bestehende Keywordphrase im US-Index von google.com verwendet. Zum Start des Tests rankte Domain A auf Platz 20, Domain B auf Platz 13. Im Zuge des Tests setzte moz dann 20 Links ohne Keyword im Linktext von Domains mit hoher Domain Authority auf Domain A. Von den gleichen 20 Seiten wurden außerdem Links mit dem Keyword im Linktext auf Domain B gesetzt.

Ergebnis: Nach drei Wochen waren alle Links von Google indexiert. Domain A rankte anschließend auf Platz 18 (plus 2 Plätze), während Domain B (mit den Keywordlinktexten) auf Platz 9 rankte (plus 4 Plätze). Anker-Texte sind also nach wie vor wichtig!

Fishkin stellte außerdem fest, dass die geografische Lage der Links von Bedeutung ist. Wie er das herausgefunden haben mag, erschließt sich mir jedoch noch nicht so ganz, da nur die Rankings nach dem Test, nicht aber die jeweiligen Rankings vor dem Test bekannt gegeben wurden.

Wer jetzt Lust auf’s Testen bekommen hat, dem sei die Präsentation von Rand empfohlen, in der er ab Folie 29 drei noch nicht bestätigte Hypthesen aufstellt, von welchen er hofft, dass sie demnächst überprüft und veröffentlicht werden. Also los geht’s: Testen, testen, testen! 😉

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Fazit: Be holistic, be fast and become a brand!

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass SEO auch im Jahr 2014 wieder ein gutes Stück komplexer werden wird. Es kommen kontinuierlich neue Faktoren hinzu, die Einfluss auf die Rankings haben werden. So stellte beispielsweise Rand Fishkin fest, dass Google die Gewichtung von seitenbezogenen Faktoren immer mehr zu Gunsten domainbezogener Faktoren verschiebt. Marcus Tober berichtete von einer starken Korrelation zwischen schnell-ladenden Websites und guten Rankings. Tober konnte im Zuge seiner Studie außerdem feststellen, dass die untersuchten Rankingfaktoren für große Brands offensichtlich nur bedingt gelten, da diese seinen Beobachtugnen zu folge vermutlich einen „Brandfaktor“ besitzen. Seine Empfehlung: Baue einen Brand auf!

Autor

Christoph Baur ist Gründer und Geschäftsführer der Augsburger SEO Agentur Bits & Passion GmbH. Seine Leidenschaft für SEO und Online Marketing entwickelte sich bereits 2002. Damals startete er als Webentwickler und betrieb verschiedene, erfolgreiche Affiliate Websites. Seit 2010 berät er als SEO Consultant Kunden aller Größe von der Zahnarztpraxis bis zum Dax40-Konzern. Sein Wissen teilt er außerdem als Lehrbeauftragter an der Hochschule Augsburg und an der DHBW Ravensburg.

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